Meine Werkzeuge

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7 Minuten

Was dem Bauarbeiter sein Hammer ist, sind dem Mediamatiker seine kreativen Programme und sein Computer. Aber was kommt bei mir zum Einsatz?

In diesem Blog-Beitrag gebe ich einen Überblick über die Programme, die ich für meine kreativen Arbeiten nutze.

Hardware

Computer

Als Computer kommen bei mir hauptsächlich zwei Geräte zum Einsatz. Mein grosser Rechner, der unter meinem Schreibtisch steht und mein Laptop.

Der Rechner ist Marke Eigenbau. Darin eingebaut ist eine Radeon rx 5700 xt und ein AMD Ryzen 5 3600. Das Gehäuse ist das be quiet! Silent Base 802.

Mein Laptop ist ein Tuxedo Infinitybook Pro 16. Tuxedo Computers ist ein Computer-Hersteller aus Deutschland, der sich auf Linux-Computer spezialisiert hat.

Ich habe ausserdem noch ein Shiftbook, dass aber nur selten zum Einsatz komme, wenn ich mal noch Windows nutze. Das 2-in-1 Tablet ist von Shiftphone, einem deutschen Smartphone Hersteller, der auf faire Bedingungen und auf die Umwelt achtet.

Kamera

Als Kamera nutze ich eine gebraucht gekaufte Fujifilm X-S10. Diese Systemkamera bietet die Vorteile einer Fujifilm-Kamera, was in erster Linie die Filmsimulationen sind, aber auch die starke Video-Performance. Gleichzeitig ist die Kamera für mich einfacher zu bedienen. Klassische Fujifilm-Kamera kommen mit zwei Rädern, um die ISO und Verschlusszeit zu verstellen, wie bei klassischen Kameras. Die X-S10 hat das klassische PASM Modus-Wahlrad.

Zuvor kam bei mir die Sony SLT A35 zum Einsatz. Diese wurde mir von meiner zukünftigen Schwiegermutter überlassen. Eine Spiegelreflexkamera. Diese diente mir auch gut, hatte aber durch ihr Alter den grossen Nachteil, dass Videos in maximal Full-HD mit 30 Bildern pro Sekunde aufgekommen wurde. Das kann mit heutigen Standards nicht mehr mithalten. In die Jungschar nehme ich sie trotzdem gerne mit, da sie durch ihr grösseres Gehäuse besser in der Hand liegt und ich sie auch ohne schlechtes Gewissen älteren Kindern in die Hand drücken kann.

Für beide Kameras habe ich aktuell nur das Kit-Objektiv.

Für sportliche Aufnahmen habe ich ausserdem noch eine GoPro Hero 4 meiner Verlobten zur Verfügung.

Zubehör

Als Tastatur am PC dient mir die Keychron K2. Eine mechanische 75% Tastatur. Diese hat ein sehr angenehmes Tippgefühl, aber im Nachhinein bereue ich ein wenig, dass die Tastatur kein Numpad hat.

Als Maus kommt die Logitech MX Master 3 an meinem Rechner und die MX Anywhere 3 für meinen Laptop zum Einsatz. Logitech macht aus meiner Sicht sehr gute und funktionale Computer-Mäuse. Einziges Problem ist die Linux-Unterstützung.

Ich besitze ein normales Kamerastativ und einen DJI Ronin S Gimbal. Gerade für Video-Aufnahmen ist der Gimbal Gold Wert. Beides habe ich gebraucht gekauft.

Software

Betriebssystem

Auf meinen persönlichen Geräten, die ich für kreative Arbeiten nutze, kommt ausschliesslich Linux zum Einsatz. Aber bekannterweise ist Linux nicht gleich Linux. Deshalb kommen unterschiedliche Varianten, genannt Distributionen, auf meinen verschiedenen Geräten zum Einsatz. Jede Distribution hat dabei seine Vor- und Nachteile.

Auf meinem Rechner habe ich eine virtuelle Maschine, worin Windows 11 läuft. Diese nutze ich ausschliesslich, für die Affinity-Suite.

Auf meinem Heimrechner kommt Pop!_OS zum Einsatz. Das System hat eine klassische Oberfläche, wo man, wie bei Windows, Fenster mit Programmen hat. Aber bei Pop!_OS wird immer der ganze Bildschirm genutzt und wenn ich ein neues Fenster öffne, nimmt es die Hälfte vom verfügbaren Platz ein. Für meinen grossen Bildschirm ist das natürlich optimal. So wird der Platz darauf möglichst effizient genutzt.

Auf meinem Laptop läuft Fedora Linux. Hier ist für mich entscheidend, dass es immer mit der neusten Benutzeroberfläche von Gnome läuft. Jede Benutzeroberfläche funktioniert anders und das besondere an Gnome ist, dass es eine sehr spezielle Art hat, das System zu bedienen. Aber wenn man erst einmal drinnen ist, ist es sehr effizient. Es sieht ausserdem sehr modern aus, ist minimalistisch und optimal für die Bedienung mit einem Trackpad auf Laptops ausgelegt. Anstatt einer Windows-Taste habe ich auch das Gnome-Logo auf meiner Laptop-Tastatur.

Auf dem Shiftbook läuft Windows 11. Zuerst lief darauf noch Davinci Resolve, aber seit ich das nativ auf meinem Rechner zum Laufen brachte, ist dieses Tablet nur noch zum Test einzelner Programme da, die es (noch) nicht für Linux gibt.

Webseiten

Um Webseiten überhaupt erstellen zu können, brauche ich einen Webbrowser. Hier kommen bei mir mehrere zum Einsatz.

Im Alltag nutze ich hauptsächlich Firefox. Es ist der einzige Browser, der Alltagstauglich ist und wirklich Open Source und unabhängig ist. Durch das kleinere Team ist er leider auch langsamer als die Google Chrome und alle Chrome-Ableger. Aber das stört mich in meinem Alltag nicht.

Auf meinem Laptop nutze ich im Alltag Gnome Web. Wie man am Namen schon sehen kann, ist der Browser speziell für Gnome gemacht und fügt sich hervorragend ins System ein. Dabei merkt man aber, dass der Browser noch weniger Ressourcen hat und auf Safari von Apple basiert. Hier merke ich am häufigsten nicht funktionieren, langsam laden oder nicht funktionieren. Aber für 90% meiner Bedürfnisse auf dem Laptop reicht Gnome Web.

Als Backup habe ich auf meinen Rechnern auch noch Ungoogled Chromium installiert. So kann ich Webseiten auch mal aus der Google-Sicht betrachten und kann trotzdem den grössten Teil von Google daraus fernhalten. In seltenen Fällen muss er auch zum Einsatz kommen, wenn Webseiten sogar unter Firefox nicht richtig funktionieren (Was ich zum Glück nur bei der BESJ-Gebetsseite habe).

Egal in welchem Browser ich arbeite, WordPress ist bisher das System meiner Wahl, um Webseiten zu erstellen. Es ist einfach einzusteigen, bietet unfassbar viele Möglichkeiten, die Webseite zu bearbeiten. Ich habe von Beginn an WordPress genutzt und bin bisher grösstenteils noch immer dabei.

Aber auch bei Website-Programmen versuche ich, etwas über den Tellerrand hinauszuschauen. Grav ist ein System, dass gerade am Aufkommen ist. Es ist von der Benutzung deutlich restriktiver, ist dadurch aber auch viel eher für professionelle Anwender gedacht. Ich bin noch am Anfang mit diesem System, aber versuche mein Bestes, es zu lernen.

Videoschnitt

Um Videos zu schneiden und zu bearbeiten, kommt Davinci Resolve zum Einsatz. Das Programm vereint Videoschnitt, Color Grading, Audio-Bearbeitung und Videoeffekte in einem. Ich muss mich darin noch etwas zurechtfinden, aber es macht einen kompetenten Eindruck und wird von vielen Leuten empfohlen, die professionell im Video-Bereich arbeiten. 1

Zuvor nutzte ich Kdenlive. Dabei handelt es sich um ein Open-Source Schnittprogramm. Die Bedienung ist sehr ähnlich, wie bei Adobe Premiere Pro und hat einen ähnlichen Funktionsumfang. Auch wenn das Programm wirklich umfangreich ist, ist die grösste Schwäche für mich die Unstetigkeit. Meistens funktioniert es Tipptopp. Aber zwischendurch wird ein Projekt aus völlig unerklärlichen Gründen komplett falsch gerendert. Oder das Programm erzeugt kleine Audio-Fehler, die man nicht einfach fixen kann. Aber ich würde Kdenlive jedem empfehlen, der Erfahrungen mit professioneller Videoschnitt-Software sammeln will.

In meiner Ausbildung kam Adobe Premiere Pro zum Einsatz, aber Adobes Preise sind einfach jenseits von Gut und Böse. Ausserdem ist Premiere Pro im speziellen sehr instabil. Oft ist mir in einem Projekt das Programm abgestürzt und eine Viertelstunde Arbeit dahin.

Flyer

Zum Erstellen von Flyern kommt bei mir Affinity Publisher in einer virtuellen Maschine zum Einsatz. Das Programm ist sehr umfangreich und bietet alles, was ich für die Flyergestaltung brauche. Ich kann alle möglichen Bild- und Grafikformate importieren und in alle wichtigen Formate exportieren.

Vor Publisher kam InDesign zum Einsatz. Aber wie bei Premiere, habe ich das Programm gerne hinter mir gelassen. Affinity macht einen sehr guten Job, die Konkurrenz-Produkte von Adobe zu ersetzen.

Weitere Programme

Von Affinity nebst Publisher auch die andere Programme “Photo” und “Designer” zum Einsatz. Diese nutze ich in erster Linie, um die Flyergestaltung zu unterstützen. Mit Designer gestalte ich Vektor-Grafiken und kann diese, ohne es zu exportieren, direkt in Publisher einfügen. Und Photo setze ich selten mal ein, um Bearbeitungen an Bildern vorzunehmen.

Wenn ich Fotos leicht bearbeiten muss, kommt meistens eher Gimp zum Einsatz. Das Programm ist eine Open Source Alternative zu Photoshop und habe ich direkt auf meinem Rechner installiert. Der Funktionsumfang ist zwar nicht ganz so gross, aber für meine Zwecke reicht es aus.

Um Vektor-Grafiken zu bearbeiten, nutze ich meistens Inkscape. Selbe Geschichte, wie bei Gimp. Open Source Alternative zu Adobe Illustrator, mit weniger Funktionen, aber lokal installiert und ausreichend für meine Zwecke.

Bevor eine Webseite entsteht, geht es darum, Entwürfe dafür zu erstellen. Dafür nutze ich Penpot. Das Programm ist Open Source und bietet sehr viele Möglichkeiten. Mann kann damit grobe Entwürfe oder bereits funktionale Prototypen erstellen. Früher habe ich dafür Adobe xD genutzt, aber auch hier gilt: viel zu teuer, für die Leistung.

  1. Davinci Resolve nutze ich seit Juni 2024. Der Beitrag wurde am 25. Juni entsprechend geändert. ↩︎

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